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Das Marktwappen

Das dreieckige Wappenschild ist schachbrettartig gemustert. Die Felder haben die Farben grün und rot. Es gleicht bis dahin dem Wappen des Stiftes Geras, das mehrere Jahrhunderte in Sigmundsherberg Grundherr war.
In der Mitte des Wappenschildes befindet sich das goldene Flügelrad der Eisenbahn. Durch dieses wird die heutige Bedeutung unseres Ortes als Eisenbahnknotenpunkt unterstrichen. Somit kommt durch das Wappen das Einst und Jetzt unseres Ortes zum Ausdruck.

Marktwappen

 

Ortssagen und Legenden

Eine Ortssage von Brugg
(von Leopold Rieder)


In dem bewaldeten Gebiet zwischen Brugg und Therasburg liegt entlang der Pulkau die Riede „Altes Weib“. Der mündlichen Überlieferung nach hat sich im Jahre 1645, als die Schweden durch unser Gebiet zogen und teilweise die Dörfer verwüsteten, ein altes Weib mit einer Ziege dort versteckt. Sie soll nur von Ziegenmilch und von Waldfrüchten gelebt haben und erst wieder aufgetaucht sein, als die Schweden die Gegend verlassen hatten. Seither soll dieses Waldstück den Namen „Altes Weib“ haben.

 

Drei Ortssagen von Rodingersdorf
(nach OSR. Johann Waldherr)

1) Der Hund mit den tellergroßen Augen


In früheren Zeiten sah man in „Raunächten“ auf dem Kreuzweg, wo der Feldweg von Maria Dreieichen her in die Straße von Rodingersdorf nach Sigmundsherberg einmündet, zwischen 12 und 1 Uhr nachts einen Riesenhund kommen, der sich dem einsamen Wanderer zugesellte und lautlos, mit den tellergroßen Augen bittend an ihm empor sah.


Das Tier begleitete den Wanderer bis zum Eingang in den Ort, blieb dann stehen und stieß Klagelaute aus, welche wie die Stimme eines Menschen klangen, der seine Hoffnung schwinden sah. Wenn der Erschreckte dann mit mehreren Ortsbewohnern zum Ortseingang zurückging, war der Spuk verschwunden.


Seit Erbauung der Franz-Josef-Bahn ist der Hund nicht mehr zu sehen.


2) Die Schweden in Rodingersdorf


Wo heute in Rodingersdorf die Kirche steht, befand sich einst eine Schwedenschanze. In der Nähe erhob sich ein Schloss, in dem drei Schwestern wohnten. Weil sie sich von den Schweden nicht zur protestantischen Lehre bekehren lassen wollten, wurden sie von ihnen getötet.


3) Der Geist beim Grenzstein


In den Schölläckern, an der Grenze des Gemeindegebietes von Rodingersdorf gegen die „Freiheit“ von Kainreith, sieht man in stürmischen Nächten ein uraltes, verhutzeltes Männlein mit roten Strümpfen und einer Zipfelmütze von einem Grenzstein zum anderen wandern. Es rüttelt an einem jeden, dabei rufend: „Weh, weh, den muaß i a z´ruckschoib´n!“

 

Eine Dorfbegebenheit aus Röhrawiesen
(von Leopold Rieder)


Es war in der Zeit, als der berüchtigte Räuberhauptmann Grasl am Höhepunkt seiner Untaten stand. So kam er auch einmal zur Winterszeit, ohne erkannt zu werden, nach Röhrawiesen, wo er im Hause des Landewirtes Mang (jetzt Haus Nr. 1) um Essen bat. Der Hausherr hielt ihn für einen Handwerksburschen und tischte ihm auf. Während sie so bei Tisch saßen und plauderten, kam auch das Gespräch auf Grasl. Mang verurteilte die Untaten des Grasl und schimpfte über ihn. Nachdem der vermeintliche Handwerksbursche mit dem Essen fertig war, erhob er sich und sagte: “Schau mich an, ich bin der Grasl. Und weil du so schlecht über mich redest, sollst du auch zeitlebens an mich denken.“ Er fasste den verdutzten Mang, hob ihn auf und setzte ihn auf die heiße Ofenplatte. Dann verließ er das Haus und verschwand im naheliegenden Wald.

 

Die Sage von Sigmundsherberg, oder wie Sigmundsherberg zu seinem Namen kam

Kaiser Sigismund rastete im Jahre 1389 auf seiner Reise nach Prag mehrere Tage in Eggenburg. Bei einer Jagd verirrte sich der Herrscher und fand nicht mehr nach Eggenburg zurück. Es goß in Strömen; endlich bemerkte er einen Lichtschein. Er ging ihm zu, kam in ein Dörflein und fand bei einfachen Bauersleuten freundliche Aufnahme. Am nächsten Morgen dankte der Kaiser für die gastliche Unterkunft und fragte nach den Namen des Ortes. "Liebesdorf", erwiderte der Bauer, worauf der Kaiser bemerkte: "Euer Dorf wurde mir durch Eure Gastfreundschaft ein liebes Dorf. Von nun an aber soll es Sigmundsherberg heißen." Der Herrscher beschenkte die überraschten Leute reichlich und ließ sich von ihnen nach Eggenburg führen.
(nach Mailly; verfaßt von Prof. Felix Halmer)

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte bereits 1281 unter den Namen "Simonsherberg".

 

Die Sage, wie Walkenstein zu seinem Namen gekommen ist
(nach Josef Scherzer)


Wo sich in Walkenstein die Straße zum Pulkaubächlein senkt, ragt links aus der Wiese ein mächtiger, verwitterter Felsblock. Auf ihm bemerkt man zwei Figuren aus Stein. Die eine stellt einen Hirschen dar, der zwischen dem Geweih ein Kreuz trägt, die zweite einen vor dem Hirschen knienden Jäger.

Die Gruppe erinnert an folgende Sage:

In der hiesigen Gegend lebte ein leidenschaftlicher Jäger, der keinen Unterschied zwischen Sonn- und Wochentagen kannte, wenn er vom Jagdfieber ergriffen wurde.

So ging er einmal auch an einem hohen Feiertag in der Früh jagen. Die Leute, die zur Kirche strömten, fragten ihn, ob er nicht wisse, dass heute ein hoher Feiertag sei. Er aber antwortete: „Das kümmert mich wenig. Ich will heute noch einen Hirschen schießen, und sollt´s auch einer sein, der ein Kreuz trägt.“ ...... Die Leute erschraken  ob der gottlosen Rede, der Jäger aber eilte hohnlachend dem Walde zu.

Als die Glocken zur hl. Wandlung läuteten, stand plötzlich vor dem Jäger ein blendend weißer Hirsch auf einem Felsblock. Zwischen dem Geweih funkelte ein Kreuz. Der Jäger sank, zu Tode erschrocken, in die Knie. Mit bebenden Lippen gelobte er, an einem Sonn- und Feiertag nie wieder zur Messezeit jagen zu gehen. Und er hielt Wort.

Da es dem Jäger vorgekommen war, als sei der Stein mit dem Hirschen aus den Wolken gefallen, erhielt die Ortschaft den Namen Wolkenstein. Daraus ist später Walkenstein geworden.

Soweit die Sage.
Tatsache ist, dass die alte Gemeindemappe von Walkenstein noch die Aufschrift trägt: „Mappe der Katastralgemeinde Wolkenstein“.
Im Grunde genommen ist diese Heimatsage eine Abwandlung der bekannten Hubertussage. Sie lässt erkennen, wie tiefgläubig unsere Vorfahren waren, sodass eine Verletzung der Sonntagspflicht allgemein auffiel.